„Die Evangelische Jugend in Hessen und Nassau (EJHN) fordert, dass die Politik alles dafür unternimmt, um schnellstmöglich aus der Kernenergie auszusteigen und die Erforschung und Weiterentwicklung erneuerbarer Energien wesentlich stärker zu fördern“ lautet der Beginn eines Beschlusses, den die Evangelische Jugend am gestrigen Sonntag bei nur wenigen Enthaltungen beschlossen hat.

Die Evangelische Jugend in Hessen und Nassau traf sich am Wochenende zur Ihrer 18. Vollversammlung im Kloster Höchst im Odenwald. Die fast 100 anwesenden Delegierten beschäftigten sich unter anderem in einem Antrag des Vorstandes mit den schrecklichen Ereignissen in Japan. Wörtlich heißt es : „Das Ausmaß an Zerstörung ist unbegreiflich. Die Zahl der Toten kann keiner abschätzen. Die Situation ist eine menschliche und ökologische Katastrophe, deren wahre Folgen weiterhin ungewiss sind.“

Im Besonderen stand die Havarie des Atomkraftwerkes in Fukushima und die daraus folgenden Debatten um die Zukunft der Atomkraft im Blick. Die EJHN kritisiert den jüngsten Beschluss des Bundestages in 2010 zur Laufzeitverlängerung. Dieser übergehe einen breiten gesellschaftlichen Konsens. Die Mehrheit der Bevölkerung sei gegen längere Laufzeiten von AKWs. Erneuerbare Energien leisteten mittlerweile einen signifikanten Beitrag zur Stromgewinnung.

Die Sicherheit der Bevölkerung müsse vor wirtschaftlichen Interessen stehen und eine genaue Sicherheitsüberprüfung aller aktuell in Betrieb befindlichen AKWs müsse durchgeführt werden.

Die EJHN fordert als Konsequenz der aktuellen Erkenntnisse die schnellstmögliche Abschaltung aller AKWs auf Grundlage des Atomkonsenses aus dem Jahr 2000.

Die Vollversammlung der Evangelischen Jugend in Hessen und Nassau e.V. ist das höchste beschlussfassende Vertretungsorgan der kirchlich getragenen und verantworteten Arbeit von und mit Kindern und Jugendlichen in der EKHN. Die Delegierten aus den Dekanaten vertreten damit die rund 170 hauptberuflichen und ca. 20.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Ev. Jugend in Südhessen und im östlichen Rheinland-Pfalz.

Antrag zur Kernenergie