Evangelische Jugend veranstaltet Lesung zu Antirassismus in Kirche

Am 12. Juli ludt die Evangelische Jugend in Hessen und Nassau e.V. (EJHN) nach Frankfurt ein, um im Ökumenischen Zentrum der Christus Immanuel Gemeinde mehr über Rassismus in der Kirche zu erfahren. Über 70 Menschen fanden ihren Weg ins Frankfurter Westend, um der Autorin und Theologin Sarah Vecera zuzuhören. Viele Fragen konnten außerdem zu Veceras Buch „Wie ist Jesus weiß geworden? Mein Traum von einer Kirche ohne Rassismus“ gestellt werden. Sehr offen und vielseitig diskutierte die Autorin mit dem Publikum über dieses wichtige und große Thema. Auch die „Alle Kinder Bibel“, die bereits in der fünften Auflage veröffentlicht wurde und an deren Herausgabe Vecera maßgeblich beteiligt war, war Gesprächsthema an diesem vielfältigen Abend.

In mehreren Blöcken las die Erfolgsautorin aus ihrem Buch vor und beantwortete immer wieder Fragen, die ihr von den Moderator*innen Leonie Mihm und Theresa Möke gestellt wurden. Diese Mischung aus Lesung und moderierter Diskussion fand großen Zuspruch bei den Teilnehmenden und konnte viele Facetten des schwierigen Themas Rassismus in Kirche beleuchten. Ebenso in der Pause fand Vecera sich in vielfältigen Gesprächen wieder, da das Interesse der Teilnehmenden am Thema sehr groß war. Auch für eine Autogrammstunde war nach der Veranstaltung noch Zeit. Themenschwerpunkte des Abends waren unter anderem die eigenen Rassismuserfahrungen von Sarah Vecera, die weiße Zerbrechlichkeit der Kirche und die Rolle von Kinderbibeln und Repräsentation im Kinderzimmer. Ebenso stieß die schwierige und oftmals sensible Empfindlichkeiten berührende Frage, wie weiße Menschen mit Rassismus und anderen Diskriminierungsformen umgehen sollten, auf viel Interesse. Mit großer Ehrlichkeit und Empathie beschrieb Vecera in diesem Zusammenhang, ihr Verständnis eines Gottes, der vor allem durch Liebe und Zuwendung definiert werde. Dieser Gott sei ein Gott für alle Menschen unabhängig von Hautfarbe, sexueller Orientierung oder sozialem Hintergrund. Es wurde deutlich, wie groß das Interesse am Thema in der Kirche ist. Denn im Publikum waren nicht nur Hochverbundene der Evangelischen Jugend in Hessen und Nassau e. V. zu finden, sondern auch Mitarbeitende der EKHN, Gemeindemitglieder der vier Gemeinden (Personalkirchengemeine Christus-Immanuel, Serbisch-Orthodoxe Gemeinde, Evangelische Oromogemeinde und eine chinesische Gemeinde) im Ökumenischen Zentrum Christuskirche so wie auch weitere Interessierte. So war die Zuhörer*innenschaft aus verschiedenen Alters-, Sozial- und Glaubensstrukturen zusammengesetzt.

Die Veranstaltung wurde von der Projektgruppe Antirassismus der EJHN organisiert, die entstanden war, nachdem die Vollversammlung der Evangelischen Jugend in Hessen und Nassau e. V. 2021 auf ihrer Vollversammlung ein Positionspapier zur Solidarisierung mit der Black Lives Matter Bewegung verabschiedet hatte. Die EJHN bedankt sich für die gelungene Veranstaltung, die Kooperationspartner*innen, die rege Beteiligung und den Besuch von Sarah Vecera in der EKHN. Mit der Veranstaltung konnte ein erster Aufschlag zum Thema in der Evangelischen Jugendstruktur gemacht werden.

Sarah Vecera ist Theologin, Religionspädagogin und Senior Bildungskoordinatorin in der Abteilung Deutschland bei der Vereinten Evangelischen Mission. Die VEM verfolgt ein ganzheitliches Missionsverständnis. Am 14.03.2022 ist Veceras Buch „Wie ist Jesus weiß geworden? Mein Traum von einer Kirche ohne Rassismus“ im Patmos Verlag erschienen. Sie sitzt seit Oktober 2021 im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags und ist auf Instagram zum Thema Kirche und Rassismus unter @moyo.me zu finden.

Die Evangelische Jugend in Hessen und Nassau e.V. ist der selbstständige Jugendverband der EKHN. Sie vertritt die jugendpolitischen Belange kirchlicher und verbandlicher Arbeit mit, von und für Kinder(n) und Jugendliche(n) und damit die Interessen von Kindern und Jugendlichen, Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen im gesamten Arbeitsfeld Kinder und Jugend in der EKHN gegenüber Kirche, Staat und Gesellschaft. Ihre Mitglieder sind die 25 Dekanate der Landeskirche. Auf den Vollversammlungen der EJHN kommen zweimal im Jahr über 150 junge Delegierte, Gäste und Interessierte zusammen und nehmen dabei Stellung zu Themen der Gesellschaft, der Kirche und der Kinder- und Jugendarbeit.

Kooperationspartner*innen waren die VEM, die Evangelische Akademie, der Fachbereich Kinder und Jugend der EKHN und das ZGV.

 

Zum Positionspapier der EJHN zum Thema geht es hier.